Der perfekte Obstkuchen: mein knuspriger, irischer Früchte-Pie

„I’m just here for the pie…“

Heute gibt’s meine Anlehnung an den weltallerbesten Pie, den ich im März, zwei Tage vor der Heimreise aus Irland, entdeckt habe. So viel Pie, wie ich in dieses beiden Tagen gerne gegessen hätte, kann man gar nicht essen. Deshalb wird hier seither sonntäglich Pie gebacken, unterschiedlichst gefüllt und immer ein bisschen herumprobiert, um dem irischen Geschmackserlebnis auf die Schliche zu kommen.

Herausgekommen ist dabei dieser wunderbar blättrige, knusprige, buttrige Teig, der auch der weichen, blubbernden Fruchtfüllung standhält. Schmeckt er wie der irische Pie? Nicht ganz, aber mindestens genauso gut.

Und das Schöne daran?
Der Pie ist ein Ganzjahreskuchen, weil er je nach Saison mit verschiedenen Früchten gefüllt werden kann. Rhabarber, Heidelbeeren, Kirschen, Himbeer-Pfirsich, Kirschen, Äpfel, Birnen, Brombeeren, einfach reingeben, worauf ihr Lust habt und was gerade Saison hat. Eurer Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt.

Was ihr unbedingt beachten müsst beim Piebacken:
  • den Teig keinesfalls zu lange kneten und die Butter wirklich nur mit den Fingerspitzen zerkrümeln
  • eure Hände sollten so kalt wie möglich sein, die Butter darf nicht schmelzen
  • beim Ausrollen des Teiges mit Teigrolle ohne zu viel Druck nur rauf und runter rollen, nicht quer, und den Teig immer wieder drehen
  • die Früchte erst unmittelbar vor dem Füllen mit den restlichen Zutaten mischen, da sie sonst Wasser geben und das wollen und brauchen wir nicht
  • unbedingt Löcher in den Piedeckel stechen (oder alternativ Formen ausstechen), damit der Dampf entweichen kann. Die Löcher erst nach dem Bestreichen mit dem Ei machen, da sie ansonsten verkleben.
  • ihr könnt auch eine Pieform verwenden, bei mir klappt das, so wie in Irland, mit dem Speiseteller super. Ich verwende ein ganz günstiges, da das Backen natürlich Spuren hinterlässt (feine Risse in der Glasur).
  • ich lege immer ein Backpapier auf den Gitterrost, falls das Obst zu viel blubbert oder wirklich einmal der Teller bricht
  • Gewürze könnt ihr nach Belieben einsetzen. Die Erdbeeren mag ich am liebsten nur mit viel Zitrone, Rhabarber gerne mit etwas Orangenschale, gemahlenem Ingwer und Zimt, Heidelbeeren mische ich mit Zimt und Zitronenschale.

Für einen Früchte-Pie:

Achtung: der Teig muss am Abend vorher vorbereitet werden!

einen einfachen Speiseteller (bitte nicht das schönste Porzellan), ca. 26cm Durchmesser (ich verwende diesen hier), mit Butter bestrichen

Für den Teig:

200g glattes Mehl
100g kalte Butter, in Würfel geschnitten
eine Prise Salz
eiskaltes Wasser

  1. Mehl und Salz in eine Schüssel geben. Butterwürfel dazu und mit den Fingerspitzen die Butter mit dem Mehl zügig verbröseln, bis alles grob krümelig ist. Die Butter soll dabei nicht schmelzen und es können (und werden) auch noch Butterstückchen zu sehen sein.
  2. Dann 8 EL Wasser dazugeben und mit einem Messer den Teig durchrühren. Je nach Esslöffelgröße kann mehr Wasser notwendig sein. Sobald der Teig zusammenhält und am Messer haftet, ist er fertig.
  3. Teig flach drücken, in Frischhaltefolie wickeln und über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Für die Füllung:

300g Früchte (Erdbeeren, Rhabarber, Heidelbeeren, Äpfel, Brombeeren,…)
2-3 EL brauner Zucker
2 EL Vanillepuddingpulver
abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone (oder Bio-Orange)
Gewürze nach Wahl (Zimt, gemahlener Ingwer, Nelkenpulver,…)

1 Bio-Ei zum Bepinseln
Kristallzucker zum Bestreuen

  1. Backrohr auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
  2. Teig aus dem Kühlschrank nehmen.
  3. Früchte waschen, trockentupfen und klein schneiden (außer die kleinen Beeren). Dann in eine Schüssel geben.
  4. Den Teig halbieren und auf einer bemehlten Arbeitsfläche in der Größe des Tellers rund ausrollen. Dabei nicht zu fest andrucken und nicht quer rollen, nur rauf und runter. Teig immer wieder drehen. Mit Hilfe des Teigrollers den Teig auf den Teller heben und glatt streichen.
  5. Den restlichen Teig in der gleichen Größe ausrollen. Wer mag, kann hier jetzt Herzchen, Sterne, etc. ausstechen…ansonsten stecht ihr später mit einer Gabel einfach Löcher in den Deckel.
  6. Jetzt den Zucker, Puddingpulver, Zitronenschale und die Gewürze zu den Früchten geben, gut mischen und flach auf dem Teigboden verteilen, dabei 2cm Rand frei lassen.
  7. Den Teigrand mit Ei bestreichen und die zweite Teighälfte auf den Teller legen. Die Ränder mit den Daumen fest zusammendrücken, den überstehenden Teig mit dem Messerrücken wegschneiden (den backe ich in einer kleinen Pieform immer extra mit #zerowaste).
  8. Pie mit Ei bestreichen und mit einer Gabel mehrere Löcher in den Deckel stechen, damit der Dampf entweichen kann. Vor allem bei Erdbeeren und Heidelbeeren wird trotzdem Fruchtsaft austreten, das lässt sich nicht vermeiden.
  9. In der Mitte des Backrohrs auf einem Gitterrost (ich lege immer einen Bogen Backpapier darunter) ca. 35min backen. Aus dem Rohr nehmen, direkt mit Kristallzucker bestreuen und auf einem Kuchengitter überkühlen lassen.

Happy Sunday, ihr Lieben, lasst es euch gut gehen!

mini apple pies
Zwetschkentartes mit Mandel-Marzipan-Streuseln