


Es gibt Babka, Baby! Und was für eine! Herrlich flauschig-weicher Germteig, mit einer fruchtigen Heidelbeerfüllung. Schmeckt mir sogar besser als mit Schokolade! Whoops! Dass ich ein Fan der jüdischen Küche bin, ist ja nix Neues. Wobei jüdische Küche natürlich auch ein dehnbarer Begriff ist, denn Judaismus ist eine Religion, keine Region. Somit ist sie in Wahrheit eine Weltküche, geprägt von den Einflüssen verschiedenster Länder. Ich finde es besonders spannend, diese Küche kennenzulernen und mich auf diese Reise zu begeben – religiöse Feste und Bräuche, bei denen Speisen und Getränke eine so große Rolle spielen, eine Religion, in der die Küche geprägt ist von Vorschriften zur Zubereitung und zum Verzehr, von kulturellen Einflüssen, aber auch von Herausforderungen und Tragödien. Bagels, Bialy und Strudel, Pita, Pastrami und Pierogi sind alle ein Teil davon – und ich stehe erst am Anfang meiner kulinarischen Reise.


Babkarezepte gibt es ja schon auf meinem Blog – aber dieses hier ist mit Abstand das Beste. Bei mir kommt keine andere Babka mehr in den Ofen. In den letzten Monaten habe ich einige online Backkurse belegt, gelernt wie man z.B. Bagels, Challah und Babka richtig zubereitet und irgendwann ist aus den Backexperimenten meine Heidelbeer-Babka entstanden. Flauschig, fruchtig, nicht zu süß und wenn, was sehr unwahrscheinlich ist, etwas davon übrig bleibt, eignet sie sich hervorragend für French Toast! Die deluxe Variante sozusagen. Das Rezept ist etwas zeitaufwändiger als manch andere, da der Teig über Nacht ruhen muss. Und es ist jede Sekunde wert, ihr werdet sehen!

Für 2 Babki braucht ihr:
2 kleine Kastenformen mit 20cm Länge, mit Backpapier ausgelegt
Für den Teig:
275g glattes Mehl
6g Salz
30g Zucker
2 Eier, Größe L, Bio oder Freiland
100g Milch
8g Germ
100g Butter, weich
Für die Füllung:
80g Wildheidelbeeren
1 Ei
ein Spritzer Zitronensaft
50g Zucker
15g Kakaopulver, ungesüßt
Für die Glasur:
20g Wasser
25g Zucker
- Für den Teig alle Zutaten – bis auf die Butter – in eine Rührschüssel geben und mit der Küchenmaschine 5 Minuten auf mittlerer Stufe kneten.
- Dann nach und nach die Butter dazugeben. Sobald die Butter eingearbeitet ist, den Teig nochmal 5 Minuten auf mittlerer Stufe kneten.
- Teig ca. 1h abgedeckt stehen lassen – das Volumen sollte sich dabei verdoppeln. Dann den Teig zusammenschlagen, mit Klarsichtfolie abdecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
- Am nächsten Tag den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck (ca. 40x45cm) ausrollen.
- Für die Füllung die Heidelbeeren mit der Zitrone und etwas vom Zucker erhitzen, bis diese platzen. Sollte sich zuviel Flüssigkeit absetzen, 5-10 Minuten weiterköcheln, bis die Heidelbeeren eindicken, aber nicht anbrennen! Dann zur Seite stellen und sobald die Heidelbeeren nur noch lauwarm sind, den restlichen Zucker, Kakaopulver und das Ei dazugeben. Gut verrühren und auf dem Teig verstreichen. Dabei an einer der langen Seiten 2cm frei lassen.
- Den Teig nun von der langen Seite her vorsichtig aufrollen, das Teigende gut andrücken und die Rolle so drehen, dass die Naht auf der Arbeitsfläche aufliegt.
- Die Rolle nun vorsichtig mit den Händen wuzeln – sie sollte noch ca 10-20cm länger werden.
- Dann mit einem sehr scharfen Messer die Rolle der Länge nach halbieren.
- Jede Hälfte so drehen, dass die Füllung nach oben zeigt. Jede Hälfte wird nun eine Babka. Mit dem Zeigefinger jede Teighälfte in der Mitte zum Körper heranschieben (so entsteht ein U), dann die beiden Ende verzwirbeln, immer einen Strang über den anderen legen, und in die Kastenform legen. Mit der zweiten Teighälfte gleich verfahren.
- Eine Stunde abgedeckt gehen lassen, dann das Backrohr auf 180°C vorheizen und die Babki ca. 25-30 Minuten goldbraun backen.
- In der Zwischenzeit die Zuckerglasur vorbereiten: dafür Zucker und Wasser aufkochen und ca. 3 Minuten kochen lassen.
- Sobald ihr die Babki aus dem Ofen holt, sofort mit der Zuckerglasur bestreichen, dann auf einem Kuchengitter komplett abkühlen lassen.


Happy Sunday, ihr Lieben – lasst es euch gut gehen!

Huhu! Ich backe gerade das Rezept nach und der Teig ist eben für die Nachtruhe in den Kühlschrank gewandert! Jetzt habe ich mir die nächsten Schritte genauer durchgelesen und bin über das Ei in der Füllung gestolpert, da es in der Zutatenaufzählung nicht mit dabei ist. Fehlt das da nur, oder ist der Satz in der Anleitung da irgendwie reingerutscht?
Liebe Line, oje, das Ei ist mir trotz Korrekturlesen durchgerutscht – das muss tatsächlich in die Füllung, weil es sie gut bindet! Ich freu mich, dass du das Rezept nachbackst und hoffe, dir schmeckt die Babka auch so gut wie uns 🙂 Liebe Grüße, Marlene