

Teig rund oder eckig auszurollen ist nicht meine Stärke. Meist ist der Rand fransig und die Teigplatte erinnert mehr an abstrakte Kunst als an einen Kreis oder ein Rechteck. Somit wäre ich ja geradezu prädestiniert dafür, Galettes zu backen, würde man meinen. Rustikale Tartes, rustikaler Rand, rustikal ausgerollt – alles ziemlich freestyle, sollte also laufen. Gesagt, getan, nur habe ich diesmal einen neuen Teig ausprobiert. Und der hat dann ausgerollt 6 gnadenlos perfekte Kreise ergeben. Ich weiß nicht wie, ich weiß nicht warum, aber so schaut das aus. Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn – oder rollt in diesem Fall einen kreisrunden Kreis aus. Ich habe dann nachträglich versucht, sie ein bisschen rustikaler zu machen, am Rand ein bisschen herumgezupft. Naja, ihr seht ja selbst auf den Fotos, wie gut das gelungen ist. So richtig rustikal sind sie nicht geworden, dafür aber sehr hübsch und sehr geil. Eine ofenwarme Galette mit Wildheidelbeeren und einer Kugel Eis – besser geht’s dann auch fast nicht mehr.


Das entscheidende bei den Galettes sind die Heidelbeeren – in diesem Fall nämlich Wildheidelbeeren. Sie schmecken (mir) tausendmal besser als die Zuchtheidelbeeren aus dem Supermarkt. Wenn ihr also am Wochenmarkt die Möglichkeit habt, Wildheidelbeeren zu kaufen oder gar im Wald selber welche pflücken könnt, tut das! Unbedingt! Wir haben die Galettes übrigens mit Heidelbeereis bzw. Vanilleeis gefuttert. Schmeckt beides fantastisch und ich kann euch beides empfehlen. Die Galettes kann man übrigens 3-4 Tage im Kühlschrank aufbewahren – ich hab sie einmal im Backrohr aufgewärmt (warme Galette, mmhhmm), einmal in der Mittagspause in der Mikrowelle. Klappt beides! Hatte leider beide Male kein Eis dabei. Schön blöd. War trotzdem geil. Also, ran an die Heidelbeeren, die Galettes sind ratzfatz zusammengedreht. Die müsst ihr probiert haben!


Für 6 Mini Wildheidelbeer Galettes braucht ihr:
ein Backblech, mit Backpapier ausgelegt
Für den Teig:
225g kalte Butter
310g Mehl
1 EL Staubzucker
eine Prise Salz
ca. 120ml Buttermilch
Für die Füllung:
510g Wildheidelbeeren, gewaschen und auf Küchenrolle abgetropft
20g Vanillepuddingpulver
abgeriebene Schale einer halben Bio-Zitrone
60g Kristallzucker
etwas Milch zum Bestreichen
Kristallzucker zum Bestreuen
1. Für den Teig alle Zutaten rasch per Hand verkneten. Die Butter darf dabei noch in kleinen Stückchen (max. erbsengroß) im Teig zu sehen sein, also nicht zu wild und zu lange kneten.
2. Teig in Frischhaltefolie wickeln und ca. 1 Stunden in den Kühlschrank legen.
3. Backrohr auf 200°C vorheizen.
4. Für die Füllung die Heidelbeeren mit Puddingpulver, Zitronenschale und Zucker vorsichtig verrühren.
5. Teig in 6 gleich große Stücke teilen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn und eher rund ausrollen (Durchmesser ca. 25cm)
6. Heidelbeeren darauf verteilen, dabei einen 3cm breiten Rand frei lassen. Diesen dann hochklappen und überlappend rundherum weiter hochklappen. Vorsichtig andrücken. Mit einem Pfannenwender auf das Backblech setzen.
7. Mit Milch bestreichen und mit Kristallzucker bestreuen.
8. Ca. 30-35 Minuten backen, die Galettes sollen schön goldbraun sein.
9. Direkt aus dem Ofen auffuttern oder auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Danach im Kühlschrank aufbewahren.

Habt den weltallerschönsten Sonntag, mit jeder Menge feinstem Kuchen auf euren Tellern und einem Lachen im Gesicht ❤
P.S.: Ich hab mich ja schon mehrfach an Galettes versucht – die Rezepte findet ihr hier:

Tartelettes mit Buchweizenmehl, Zwetschken und Pfirsichen

Crostata mit Ricotta, Steinobst und Heidelbeeren